Künstler sind meist die besseren Kuratoren

Was macht ein Kurator aus? Was hat ein Künstlerkurator für Vorteile? Diesen Fragen wurde in der Galerie am Leewasser auf den Grund gegangen.

Die Suche nach Antworten an diesem Abend in der Galerie am Leewasser wurde von Mischa Camenzind eröffnet, welcher bereits diverse grosse Ausstellungen kuratiert oder, wie er es nennt, organisiert hat. Er erzählte, wie er durch Eigeninitiative zum Organisieren und Kuratieren von diversen Kunstprojekten kam, und auch, was ihn dazu antreibt. Für ihn persönlich ist es wichtig, dass er an einem inspirierenden Ort arbeiten kann und zusammen mit den Künstlern die auszustellende Kunst in den Ort oder Raum integrieren kann.

Kunst im Dolder Bad

Die zweite Präsentation des Abends wurde von Martin Gut gehalten. Er arbeitet hauptberuflich als Künstler, aber kuratiert auch die Ausstellungsreihe «Kunst im Dolder Bad» in Zürich. Wo sich Mischa Camenzind eher als Organisator sieht, agiert Martin Gut mehr als eigentlicher Kurator, denn er entscheidet, was für Kunst gezeigt und wie diese präsentiert wird.

Beide Seiten kennen

Beide referierenden Künstlerkuratoren gehen anders an ihre Arbeit heran, Martin Gut hat seinen vorgegebenen Ausstellungsraum, und Mischa Camenzind braucht die Variation von Ausstellungsorten, um sich zu entfalten.

Wo sich beide einig waren, ist, dass ein Kurator, welcher selber als Künstler tätig ist, meist besser kuratieren kann, da er beide Seiten kennt und so die wohl bestmögliche Lösung für beide Parteien finden kann.

 

Bote der Urschweiz, 26.10.2015

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